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Voßberg

Sechs Kilometer südlich von Freienwalde liegt der Ort Voßberg, ehemals Domäne und Rittergut. Das Amtsgericht für den Amtsbezirk Voßberg stand in Stargard. Im Dorf gab es ein Standesamt, eine Poststelle und eine Haltestelle der Eisenbahn an der Strecke Stargard - Labes. Eine Familie Voßberg hat wahrscheinlich das Dorf im Jahr 1248 angelegt und vor dem Geschlecht der v. Wedell das Gut als Lehen vom Kloster Marienfließ besessen. Voßberg wurde früher amtlich verwaltet vom Gutsvorstand und dem Gemeindevorstand der Bauern. Ab Oktober 1928 wurde es zu einer Gemeindeverwaltung bestimmt. Zum ersten Gemeindevorsteher wurde der Brennereiverwalter Wilhelm Seefeldt gewählt. Er hatte dieses Amt bis 1945 inne. Im Jahr 1939 lebten im Ort in 87 Haushalten 371 Einwohner. Bei der Volkszählung im Jahr 1910 wurden in Voßberg 181 Einwohner gezählt.

Die Schule im Ort leitete Georg Wilke. Er war Chordirigent des Voßberger Gesangvereins und hatte sehr viel zum dörflichen Kulturleben beigetragen. Das Voßberger Sängerfest war ein Anziehungspunkt der dörflichen Sänger aus der Umgegend. So kamen die Sangesbrüder aus Ball, wie berichtet, mit dem Leiterwagen. Meistens wurde die Rückfahrt für Mitternacht angesetzt, doch für die jungen Leute war dies zu früh. Man blieb bis zum Schluss und marschierte dann zu Fuss nach Hause. Der Lehrer Georg Wilke hatte viele Schuljahrgänge des Dorfes betreut. Er liebte die Natur und die Jagd und war in der Dorfgemeinde sehr beliebt. 

















Die Kirche des evangelischen Kirchspiels Voßberg war eine Tochter zu Schönebeck. Der rechteckige Findlingsbau ohne Turm stammte aus dem 19. Jahrhundert. Bemerkenswert waren zwei Altarleuchter aus dem Jahr 1725. Letzter Pastor der Gemeinde war Pfarrer Holtz. Voßberg hatte kein Kriegerehrenmal; für die Gefallenen von 1914/18 war dafür in der Kirche eine Ehrentafel angebracht. Das Gut in Voßberg war bis 1870 im Besitz der Familie Hermann von Wedell. Dann hat es Walter Menger gekauft und die Bewirtschaftung übernommen. Zum Gut gehörten eine Schmiede, eine Stellmacherei und eine Brennerei, deren Grundstein 1864 von dem früheren Besitzer von Wedell gelegt wurde. Die Brennereiverwalter waren mit Namen: l. Krahn,dann folgte Dünken, der ging 1931 in den Ruhestand. Ab l. Oktober 1931 bis zur Flucht am 2. März 1945 war Wilhelm Seefeldt in der Brennerei Voßberg tätig. Letzter Förster der Privatförsterei des Gutes war Gerhard Röske , vor dem Johannes Groß. Die Äcker und Wiesen an der Stargarder Chaussee, in der Größe von 55 ha, haben die Mengerschen Erben der Kreis-siedlungsgesellschaft Stargard für eine Siedlung zur Verfügung gestellt. Es wurden dort in den Jahren 1920/21 Leute aus dem Korridorgebiet angesiedelt, die ausgewiesen wurden.




Gutshof in Vossberg