Neu Damerow
Neu Damerow liegt ca. zehn Kilometer nordöstlich von Stargard, nahe dem Krampehl. Das Amtsgericht war in Stargard. Der Amtsbezirk war Uchtenhagen, wo sich auch das Standesamt und die Post befanden. Neu Damerow hatte eine Haltestelle der Saatziger Kleinbahn: Stargard - Alt Damerow -Trampke. Im Jahr 1939 betrug die Einwohnerzahl 289 (Volkszählung 1910: 122 Einwohner) bei 72 Haushalten. Das Rittergut bildete hundert Jahre lang kommunalpolitisch einen eigenen Gutsbezirk; der Besitzer war der Gutsvorsteher. Die Bauerngemeinde dagegen wurde von dem „Dorfschulzen" geleitet. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden beide Teile zu einer kommunalen Einheit zusammengelegt. In der folgenden Zeit wurde die Bezeichnung Bürgermeister statt Schulze üblich. Der letzte Bürgermeister von Neu Damerow war Hermann Abendroth.
Die Bewohner von Neu Damerow gingen nicht in das Kirchdorf, in dem die Pfarre war, sondern der Pastor kam in das Dorf, um dort den Gottesdienst zu halten. Gewöhnlich gehörten mehrere Dörfer zu einer Kirche; also hatte der Pastor am Sonntagvormittag mindestens zwei Gottesdienste zu halten. Neu Damerow bildete mit Uchtenhagen ein Kirchspiel (Parochie). Das Pfarrhaus stand in Uchtenhagen. Bei dem Pastorenmangel der letzten Jahre aber war diese Pfarrstelle unbesetzt, so daß die Nachbarpfarrer diese mitbetreuen mussten. So kam es, daß der Pastor aus Pegelow den Gottesdienst in Neu Damerow hielt. Da aber zu seiner Pfarre außer den beiden Kirchen Pegelow und Dahlow, in denen abwechselnd der Gottesdienst stattfand, auch noch die Kirche in Wülkow gehörte, konnte der Pastor nicht jeden Sonntag nach Neu Damerow kommen. An jedem zweiten oder dritten Sonntag mußte dann der Lehrer und Organist einen „Lesegottesdienst" halten. Des geringen Besuches wegen ließ man ihn schon in den letzten zehn Jahren ausfallen.
Wie in einer Reihe von Nachbardörfern war auch in Neu Damerow das Kirchengebäude aus den reichlich vorhanden gewesenen Findlingen erbaut worden. Daß es schon aus der vorreformatorischen Zeit stammte, bewiesen die mancherlei holzgeschnitzten Heiligenfiguren, die sich bis 1883 an Kanzel und Gestühl erhalten hatten. In jenen Jahren ließ der Gutsbesitzer Spiegel die Kirche renovieren. Nicht nur Kanzel und Gestühl wurden erneuert, sondern auch die alten kleinen rechteckigen Fenster und der Haupteingang erhielten gotische Formen. Als letzte Vervollständigung kam 1890 noch eine kleine Orgel auf einer Empore am Westgiebel hinzu.
Das Kirchenschiff wurde oben von einer Balkendecke abgeschlossen. Der ganze Raum war in freundlichen Farbtönen getüncht. Der Kirchturm war an den Westgiebel angebaut. In seinem Ziegelfachwerk war die Jahreszahl 1737 zu lesen. Der Turm war über 15 Meter hoch. Der obere Teil trug Holzverkleidung. Die beiden Dachsimse sowie das Helmdach waren mit Schiefer gedeckt .Der Glockenstuhl des Turmes war für zwei Glocken eingerichtet.
Leider fehlte seit dem Ersten Weltkrieg die große Glocke.
Kirche, Schule, Gutshof, Dorfteich