Brüsewitz
Brüsewitz, ein fast 3 km langes Bauerndorf, liegt 15 km nordöstlich von Stargard. Die Amtsverwaltung und das Standesamt befanden sich in Suckow a. d. Ihna. Zu Brüsewitz, das ca. 25 Höfe hatte, gehörten die Wohnplätze Pansin im Nordwesten, Schöneberg im Südwesten und Torney. Nach der Volkszählung von 1905 lebten in Pansin auf ca. 20 Höfen 183 Menschen und in Schöneberg auf 4 Höfen 35 Menschen. Die Einwohnerzahl von Brüsewitz sank von 563 Einwohnern im Jahr 1910 auf 543 Einwohner im Jahr 1939, die in 139 Haushalten lebten. Die Kleinbahnstation lag auf dem Weg nach Barskewitz, ca. 2,5 km vom Dorf entfernt. In Barskewitz befand sich auch die Post. Letzter Bürgermeister der Gemeinde war Reinhard Giese, der sich 1941 freiwillig zum Militär gemeldet hat. Er wohnte am östlichen Zipfel des Dorfes, den man „Kuhschwanz" nannte. Bis zur Flucht wurde die Gemeinde kommissarisch von Ehrich Gienow, der erster Beigeordneter war, verwaltet.
In den 30er Jahren erhielt Brüsewitz eine neue Schule. Der letzte Lehrer war Bruno Strauß. Im Dorf standen zwei Windmühlen; die Besitzer waren Gustav Otto und Rudolf Spiekermann. Beide Mühlen wurden 1923 von einer Windhose erfasst und zerstört. Die Mühle von Spiekermann wurde wieder aufgebaut und ist nach einer Mitteilung um das Jahr 1934 abgebrannt. In den 20er Jahren gründete Herr Eppers in Brüsewitz eine Meierei. Die Spar- und Darlehnskasse leitete Gustav Klingbeil. In der Gemeinde gab es die Gaststätte mit Kolonialwarengeschäft von Wilhelm Bork. Die Familie Klokow betrieb im Dorf ein Kolonialwarengeschäft und der Bäckermeister Nehls sorgte für Brot und Backwaren. Es gab zwei Schmiedemeister in der Gemeinde, die selbständig ihr Handwerk ausübten; es waren dies die Schmiedemeister Lenz und Hertel. Die Stellmacherei in Brüsewitz wurde von dem Meister Spiegel geführt. Der Pantoffelmacher Albert Krohn sorgte für die im Dorf.
Brüsewitz bildete ein eigenes Kirchspiel. Die Kirche, ohne Turm, stand mitten im Dorf. Zwei Glocken hingen in einem gesonderten Glockenstuhl. Eine bronzene Glocke mußte 1916 zur Kriegsverwendung abgeliefert werden; sie wurde in den 20er Jahren durch eine Stahlglocke ersetzt. Am Kirchhofsportal aus Findlingen fehlte das Dach und war auch sonst verfallen. Der letzte Pfarrer des Kirchspiels, Pastor Winter, starb als Hauptmann in russischer Kriegsgefangenschaft.