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Foto: Dieter Gerhardt aus Oldenburg -

Stellmacherei in Groß-Silber aus den

Jahren zwischen 1925 - 1928

Groß - Silber


Groß - Silber liegt sechs Kilometer östlich von Jacobshagen. Bis zur Grenze zum Kreis Arnswalde sind es von hier nur eineinhalb Kilometer. Groß - Silber war eigener Amtsbezirk, das Standesamt und die Amtsverwaltung befanden sich in Klein - Spiegel. Das zuständige Amtsgericht war in Nörenberg, die Post in Butow. Groß - Silber gehörte bis zu der im Jahre 1818 erfolgten Vereinigung mit Pommern zur Neumark und zwar zum Kreis Arnswalde. Der Haltepunkt der Saatziger Kleinbahn Kashagen - Klein-Spiegel lag in der Mitte des Dorfes. Die Einwohnerzahl stieg von 124 im Jahr 1905 über 197 im Jahr 1910 auf 304 Einwohner im Jahr 1939; darunter waren 154 männliche Einwohner, 79 Einwohner waren unter 14 Jahre, 203

unter 65 Jahre und 22 darüber. Sie verteilten sich auf 70 Haushalte.

Geschichte des Gutes

Das Gut von Franz Büttner lag im Nordwesten des Dorfes. Verwalter auf dem Gut war Georg Koch. Von 1804 bis 1830 war es im Besitz des Oberamtmanns Zimmermann. Die Erben desselben verkauften es bald danach an den Herrn A. Maetzke. 1855 wurde das Gut von W. Maetzke für

175 000 Taler erstanden. Dieser überließ es 1866 an seinen Sohn, den Referendarius W. Maetzke, und letzterer hat das Gut an Herrn Oerthling für

eine beträchtlich höhere Summe verkauft. Zu dieser Zeit ist vom Gut das zugehörige Vorwerk Sponbrügge mit 1,4 Morgen verkauft worden; das Rest-Gut hatte eine Größe von ca. 4 Morgen und bestand größtenteils aus fruchtbarem Acker und einträglichen Ihna - Wiesen. Über die weiteren Besitzverhältnisse bis zur Zeit von Franz Büttner ist nichts bekannt.


Kirche

Die Kirche war eine Tochter zu Groß Mellen, ein Granitquaderbau ohne Turm aus der Zeit des 13. Jahrhunderts, der später verputzt wurde. Die alten Formen waren stark verwischt. Der Altaraufsatz zeigte eine kräftige Barockschnitzerei von 1694; aus derselben Zeit stammt die Kanzel. Die Füllungen zwischen den gewundenen Säulen waren mit Darstellungen aus dem alten Testament handwerksmäßig bemalt. Der Kelch war silbervergoldet. Er

wurde 1694 von Eva v. Schöning, die auch den Altaraufsatz gespendet hat, gestiftet. Es gab zwei Glocken mit einem Durchmesser von 70 bzw. 81 cm. Die erste geschichtliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1491. In diesem Jahr wird dem Joh. Schröder eine Commende an der Kirche zu

Groß-Silber erteilt. Das Gotteshaus wurde in den Märztagen 1945 durch Kriegseinwirkung zerstört.