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Lenz

Dreizehn km nördlich von Stargard an der westlichen Kreisgrenze liegt das Dorf Lenz. Der Ort liegt teilweise auf einer Halbinsel, die in den „Großen See" (25 ha) hineinragt. In Lenz gab es drei Rittergüter, A im Dorf, B nördlich des Ortes gelegen und das Rittergut D südöstlich des Dorfes am 3,6 ha großen „Blanker - See". Das Gut Borkenstein lag etwa zweieinhalb km östlich von Lenz. 1910 wurden dort 53 Einwohner gezählt. Während das Dorf nach der Volkszählung von 1905 nur 137 Einwohner hatte, waren es im Jahr 1910 bereits 253 Einwohner und im Jahr 1939 lebten in Lenz 708 Menschen in 172 Haushalten. Die Amtsverwaltung und das Standesamt befanden sich in Alt Damerow. Eine Poststelle war im Dorf, und die Saatziger Kleinbahn Stargard - Alt Damerow - Trampke hatte eine Haltestelle bei Lenz-Ilsenhof, eineinhalb km südlich Lenz an der Straße nach Stargard.






















          

                                Blick über den See



Bereits vor dem Jahr 1916 hatte der Ort elektrische Beleuchtung. Außer landwirtschaftlichen Betrieben gab es in Lenz noch eine Stärkefabrik, eine Brennerei, eine Mühle und eine Ziegelei. Kartoffelstärkefabriken und Spiritusbrennereien gab es fast in jedem Dorf. Der rohe Spiritus wurde nach Stettin zur Reinigung versandt. Ein Kontrolleur verplombte die großen Holzfässer und nahm die Abnahme des Rohspiritus vor. Wenn die Gespannführer zurückkamen, waren diese fast immer angeheitert. Keiner verriet, wie man trotz der Plomben an den Spiritus gelangte, bis man dahinter kam, daß die Fässer mit einem feinen Nagelbohrer angebohrt wurden. So hatten sich die Gespannführer immer mit einigen Flaschen Rohspiritus versorgt. Der Schaden war für die Monopolverwaltung sicher zu verkraften, und die Leute hatten ihren Spass.




Gasthof von Fritz Wellnitz, Seepartie, Dorfstraße,

Kirche und Schule - Ottfried Stapel