Copyright -  Heimatkreis Saatzig/Pommern - Bundesgruppe e. V.   mit Sitz in Eutin

Ravenstein

















Neben zwei Bäckereien, deren Meister Emil Mörke und Otto Wittichow hiessen, hatte der Ort zwei Schmieden, deren letzte Besitzer Wilhelm Brenner und Gustav Lüloff waren. Eine Brennerei gehörte zum Gut und wurde von Brennmeister Gustav Peitz geleitet.

Die Stellmacherei des Ortes gehörte Robert Herholz. Erna Kühle und Robert Laury betrieben die zwei Kolonialwarengeschäfte Ravensteins.

Im Gemeindegebiet wurden hauptsächlich Kartoffeln, Roggen, Gerste und Hafer angebaut. Die Bodenverhältnisse waren unter dem Mittelmaß des Kreises. Für die Rinder-und Schweinehaltung war genügend Grünland vorhanden, so daß Futterpflanzen nicht zusätzlich angebaut werden mussten. Als Besonderheit ist der Gutsgarten zu erwähnen, in ihm gab es einen großen Findling und ein altes Burgverlies. Viele Bäume waren ca. 800 Jahre alt. Von einem regen gesellschaftlichen Leben in Ravenstein zeugen ein Feuerwehrverein, ein Kriegerverein und der Radfahrverein "Germania", von denen jeder zweimal im Jahr ein großes Fest veranstaltete.


Geschichte

Burg Ravenstein (1338): Die Herren von Güntersberg hatten im Jahr 1336 in Butow eine Feste erbaut. Wie Riedel vom zwölften Oktober 1338 berichtet, durften sie die Burg Ravenstein, welche kurz vorher zerstört worden war, erst dann mit Erlaubnis der Markgrafen Ludwig und Stephan von Brandenburg wieder aufbauen, wenn sie vorher die Feste Butow brachen.

Burg Ravenstein (1478): Markgraf Albrecht Achilles von Brandenburg und seine Verbündeten zogen mit 12000 Mann und 900 Wagen gegen Herzog Bogislav X. von Pommern. Dieser konnte ihnen nur 600 Reiter und ungefähr 1000 Mann Fussvolk entgegenstellen. Am 23. 7. 1478 begann der Feldzug. Bahn, Bernstein und Kloster Kolbatz wurden genommen, Pyritz wurde belagert. Dann zog Albrecht gegen das Hauptschloß Saatzig. Unterwegs nahm er das feste Schloß Ravensteinund verbrannte es. Ravenstein (1728): Im Jahr 1728 wurde das Amt des Generalpächters der Burg Saatzig nach Ravenstein verlegt, weil die Burg so verfallen war, daß sie unbewohnbar geworden war.

Woher der Name Ravenstein (1257) kommt: Nach dem Pommerschen Urkundenbuch T. II. Abt.1 Nr.638 schenkte Barnim I. seinem Verwandten, dem Grafen Grunzelin von Schwerin, 4000, gegen die Länder Daber und Stargard an der Drage gelegenen Hufen Landes (10.6.1257). Gunzel von Schwerin brachte viele Ritter und Bauern mit. Bei den ersten siedelnden Rittern war auch der Ritter Raven von Brüsewitz, von welchem vermutlich die Dörfer Ravenstein und Brüsewitz ihren Namen erhielten.


Die Kirche

Zum Kirchspiel Ravenstein gehörte Altenwedel, wo auch eine Kirche stand. Für beide Kirchen war Pastor Köppen von 1925 bis 1945 im Amt.

Neben der Kirche in Ravenstein stand ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges. Die Kirche war ein Granitquaderbau aus dem 13. Jahrhundert mit einem rechteckigen Grundriss. Im Westen befand sich ein angesetzter Turm, ebenfalls Quaderbau, aber weniger sorgfältig und etwas später errichtet als die Kirche, aber auch dem 13. Jahrhundert angehörig; er wurde von einer Barockspitze mit durchbrochener achteckiger Laterne überstiegen. Eine Glocke trug keine Inschrift, eine zweite stammt aus dem Jahre 1674. Die dritte war neueren Datums.

Drei Sagen um die Entstehung des Dorfnamens Ravenstein

Nordöstlich des Dorfes, am Weg nach Falkenwalde, lagen bis zum Jahr 1860, wo der Bauer Ludwig Werth sie zum Bau seines Hauses verwendete, drei große Steine. Diese Steine wurden seit alter Zeit die "Rabensteine" genannt.

Die Sage erzählt: Vor langer Zeit, als das Dorf noch keinen Namen hatte, liebten zwei Brüder das gleiche Mädchen. Das Mädchen hatte Spass daran und traf sich abwechselnd mit beiden, ohne sich zu entscheiden. Eines Tages, als sie ein Stelldichein mit einem der Brüder an den großen Steinen hatte, kam zufällig der andere Bruder hinzu. Die Brüder bekamen Streit und gingen mit Messern aufeinander los. Sie verletzten sich so schwer, daß beide tot auf die Steine sanken. Als das Mädchen erkannte, welches Unheil durch seine Flatterhaftigkeit entstanden war, entwand sie der erstarrenden Hand des einen Bruders das Messer und stieß es sich selbst in die Brust. Mit Windeseile verbreitete sich die Kunde des grausigen Geschehens im Land ringsum. Die Stätte wurde gemieden. Die entseelten Körper wurden nicht geborgen, sie wurden dort auf den Steinen die Speise der Raben. Die Steine wurden fortan "Rabensteine", das nahe Dorf "Dorf beim Rabenstein", in späterer Abwandlung "Ravenstein" genannt.

Als das Dorf gegründet war und die erste Saat im Boden keimte, versammelte der Dorfälteste die Einwohner zur Beratung auf dem Dorfplatz. Es galt, für das Dorf einen Namen zu finden. Man beriet hin und her und konnte zu keiner Einigung kommen. Da ließ sich ein Rabe in der Nähe auf einem Stein nieder. Der Älteste, welcher es bemerkt hatte, rief: "Seht dort, ein Zeichen des Himmels, der Rabe auf dem Stein. Unser Dorf soll Rabenstein heissen." Eine spätere Zeit wandelte den Namen in "Ravenstein" um.

Der Ritter Raven von Brüsewitz, dem alles Land ringsum gehörte, erbaute auf der Insel im See ein festes Schloß. Es wurde "Raven's Stein" genannt. Das am Ufer des Sees gelegene namenlose Dorf wurde fortan "Das Dorf bei Ravens Stein" genannt. Nachdem Albrecht Achilles 1478 auf seinem Zug gegen die Burg Saatzig das Schloß zerstört hatte, wurde es weiterhin Ravenstein genannt.


































Unser erst 1896 mit Eisenträgern und Wölbungen massiv erbaute Stall hatte im unteren Teil dem Feuer standgehalten, nur der Dachstuhl und alle Holzteile wie Fenster und Türen waren verbrannt. Dieses Gebäude wurde als erstes repariert und bereits am Heiligabend 1906 sind wir in einen Teil dieses Stalles gezogen. Wir dankten unserm Herrgott, wieder zu Hause auf unserem Hof zu sein. Schwere Arbeit lag vor uns, doch mit Mut und Zuversicht gingen wir in das neue Jahr. Dorf Ravenstein ist wohl zur Hälfte verbrannt. Das Feuer, welches in der Brennerei des Gutes ausgebrochen war, fand ja besonders reiche Nahrung. Die Ernte war eingebracht, alle Scheunen waren gefüllt und die Henställe voller Heu. Auch alle Holz- und Torfschup pen waren voll. 1906 gab es bei uns noch keine Kohlen. Jeder Bauer hatte seine Torfwiesen, und es wurde mit Holz und Torf gekocht und geheizt. Das offene Feuer ist nachher bald erloschen, die kohlenden Reste der Scheunen und Torfschuppen haben aber noch bis Weihnachten gequalmt. Der Brand forderte auch ein Menschenleben. Die alte Frau Micheel in der Mittelstraße neben der Schule, Getreide-Micheel genannt, war noch auf den Boden gelaufen, um Betten zu holen. Sie kam nicht mehr heraus und wurde vom Feuer verzehrt. Das Feuer war von abergläubischen Leuten vorausgesagt. In unserem Altenteilerhaus wohnte damals Franz Koch, seine Frau war Hebamme. An einem Nachmittag im Sommer vor dem Brand kam ein Hase die Straße herunter gelaufen und sprang bei Koch's ins Kellerloch. Da sagten Leute, die dieses beobachtet hatten, daß das Unglück bringt, weil das der Teufel in Gestalt eines Hasen wäre, und das bedeute Feuer. Zunächst wurde nicht viel auf dieses Gerede gegeben. Nach dem Brand fand man es doch sonderbar, daß das Feuer dort endete, wo der Hase in den Keller sprang. Dem Koch aber, der ja nach dem Gerede einiger abergläubischer Leute eventuell mit dem Teufel im Bunde sein sollte, hat es auch nicht geholfen. Er hatte seine Betten noch rasch in den Keller gebracht, dort sind sie aber auch verbrannt. Mit Christenglauben hat dies aber nichts zu tun

Der Mordhof

Nördlich des Dorfes erstreckte sich in alter Zeit ein großes Waldgebiet, durch das der Weg nach Jacobshagen führte, zunächst durch die "Schulzen-Eichen", dann, zur Linken die "Alte Heide" und zur Rechten die "Pössing".

In den "Schulzen-Eichen" lag ein einsames Gehöft, ein zum Freischulzen gehörendes Vorwerk. In der Neuzeit war der Wald mit Ausnahme eines kleinen Teiles, der "Pössing", der sich bis an den Zirksee erstreckte und jetzt Naturschutzgebiet ist, verschwunden und hatte Feldern weichen müssen. Das einsame Vorwerk war geblieben, war aber zu einem selbständigen Hof geworden. Dort soll folgendes geschehen sein: In dunkler kalter Winternacht tobte der Schneesturm durch die Eichen und zerrte an den Dächern des alten Hofes. Weg und Steg waren verschneit und verweht, und ein jeder dankte Gott, wenn er am warmen Herd geborgen war.

Auf dem Hof lebte nur der Bauer mit seinem Knecht, die Bäuerin war verstorben. Plötzlich polterte es an der Tür.

Ein hoher Planwagen hatte mit Mühe und Not den Hof erreicht. Menschen und Tiere waren völlig erschöpft. Die Männer, zwei Leinwandhändler aus Schlesien, welche mit ihrer Ware zu den Märkten der Stadt fuhren, baten um Unterkunft. Der Bauer führte die Fremden ins Haus und versorgte zunächst die Tiere. Im Anschluß wollte er die Menschen versorgen,

diese waren aber in der Wärme des Hauses schon eingeschlafen und wollten weder essen noch sich entkleiden. Der Bauer weckte seinen Knecht, um die Leute zu entkleiden und auf ein Lager zu bringen. Hierbei entdeckten sie, daß die Fremden reichgefüllte Geldkatzen umgeschnallt hatten. Von Gier übermannt erschlugen sie die Leute und beraubten sie. Die Leichen verbargen sie im Wald und verscharrten sie im Frühjahr. Den Wagen führten sie auf das Eis des Zirksees, schlugen das Eis auf und versenkten ihn in der Tiefe. Die Pferde verkauften sie an streunende Zigeuner.

Mit dieser Tat waren Glück und Frieden vom Hof verschwunden. Die Seelen der gemordeten Händler fanden keine Ruhe und gingen auf dem Hofe um. Sie quälten Mensch und Vieh. Bauer und Knecht nahmen ein böses Ende. Auch den Nachkommen war kein Glück beschieden. Der Hof wurde von allen Leuten, selbst von Zigeunern und fahrendem Volk gemieden.

Der Elfenreigen am Raanenspring

Südlich des Dorfes, dicht neben dem Weg zu den Ausbauten an der Ihna, befindet sich das sumpfige Quellgebiet eines kleinen Baches, der Raanenspring. Der Bach fliesst zunächst genau nach Osten in Richtung auf den "Totenkopf-Berg", einem zerstörten Hühnengrab, das als kahle Bergkuppe aus den Feldern ragt, und wendet sich dann nach Süden. Aus diesem nach Osten fliessenden Bach holten die Mädchen das "Osterwasser"! Alte Leute sahen dort in Vollmondnächsten Elfen um ein geheimnisvolles Licht tanzen. Ein großer Schatz soll dort verborgen sein. Andere sagen, daß in der Johannisnacht eine weißgekleidete Frau dort an der Quelle sitzt. Wer sie erblickt, muss noch im gleichen Jahr sterben.

Altheide

Rechts am Weg von Jacobshagen über Stolzenhagen vor Ravenstein liegt der kleine Ort Altheide. Für diese Gemeinde war das Amtsgericht in Jacobshagen zuständig. Die Amtsverwaltung und auch das Standesamt gehörten zum Amt Ravenstein mit Sitz in Güntersberg. Die Post wurde von der Poststelle Ravenstein betreut. Der nächste Bahnhof der Saatziger Kleinbahn war etwa 2,5 km entfernt am Wege nach Stolzenhagen. Es lebten im Jahre 1939 86 Einwohner in 21 Haushalten in dieser Gemeinde. Dagegen waren es nach der Volkszählung von 1910 97 Einwohner. Die Bodenverhältnisse waren unter dem Mittelmaß des Kreises. Der Gemeindehektarsatz war mit 400 Reichsmark festgestellt worden. Bekannt war der landwirtschaftliche Betrieb von Wilhelm Ladwig mit 22 Hektar Größe. In der Betriebszählung vom 17. Mai 1939 wurden dort zwei Pferde, zehn Rinder und zehn Schweine gezählt. In der Nähe des Ortes liegt der "Große Zierke-See". Dieser ist 71,1 ha groß. Die Sage überliefert, daß dort ab und zu eine schwarze Frau mit Augen so groß wie Butterbüchsen herauskommt und die Bewohner aus Altheide in Schrecken versetzt.

In etwa 1,5 km Entfernung vom Ort liegt rechts der Straße nach Jacobshagen das Vorwerk Alteheide an einem unterhaltenen Fahrweg nach Falkenwalde. Etwa in den Jahren um 1865 gingen zahlreiche junge Einwohner jedes Jahr am Festabend aus dem armen Altheide nach dem reichen Bauerndorf Wudarge, um sich auf einem "Splet" Wurst, Schinken und Speck oder auch Weißbrot zu holen. Diese Leute sagten dabei ein Fastnachtsgedicht auf und sie bekamen viele Gaben. In der ganzen Gegend galt dieser Tag als Freudentag. Die tollsten Verkleidungen wurden ausgedacht und man freute sich sehr, wenn man nicht erkannt wurde und eine kleine Gabe erhielt. Wie es überliefert wurde, hatten die jungen Leute aus Altheide gerne bei dieser Verkleidung die Figur des Teufels gewählt. Das Gesicht wurde geschwärzt und an die Kopfbedeckung kamen Hörner. Um den Leib wurde eine Kuhhaut geschlagen. Oft wurde auch des Teufels Großmutter in toller Frauenkleidung vorgestellt. Als in einem Jahr in der Fastnachtszeit die Altheider auf dem Wege nach Wudarge waren, gesellte sich zu einem, der als Teufel verkleidet war, ein weiterer Teufel in der Nähe der Küsterwiese bei der Kreuzung an der Tornower Landstraße. Dieser begleitete stillschweigend den Altheider Teufel, vorbei an der Wudarger Mühle bis in das Dorf Wudarge. Auch auf dem Nachhauseweg war diese unheimliche Gestalt bei ihnen, bis sie wieder den Kreuzweg bei der Küsterwiese erreichten. In Altheide hatte sich niemals wieder in der Fastnacht jemand als Teufel verkleidet.




Die Gemeinde Ravenstein liegt im Süden des Kreises Saatzig, am Ravensteiner See, auf halber Strecke zwischen Zachan und Reetz. Zu ihr gehören nördlich von Ravenstein der Wohnplatz Altheide und südlich die Vorwerke Lenzhof (zur Staatsdomäne, vier Familien), Ihnaau und Robenthal

(zur Staatsdomäne, zwei Familien). Die Amtsverwaltung und das Standesamt waren in Ravenstein. Das Amtsgericht befand sich im nahen Jacobshagen. Die Haltestelle der Eisenbahn war im vier km entfernten Falkenwalde.

Im Jahr 1939 lebten 819 Einwohner (Volkszählung 1910:

727 Einwohner) in 216 Haushalten. Der letzte Bürgermeister von Ravenstein hieß Hermann Otto. Die Schule des Ortes wurde von Fritz Rehfisch geleitet. Die Poststelle befand sich im Gasthof am Markt. Der Gastwirt Wilhelm Woldt war zugleich Leiter der Poststelle. Vom Marktplatz gab es eine tägliche Busverbindung nach Stargard. Die Pächterin der Staatsdomäne war zuletzt Frau Cameron. In der Gemeinde standen zwei Mühlen; die Windmühle in Ravenstein wurde von Emil Lürk, die Wassermühle in Ihnaau von Wilhelm Böse betrieben.

Der große Brand in Ravenstein am 31.10.1906

Frau Jaecks ist am 2. 2. 1886 in Ravenstein geboren. In den Jahren 1969–1970 schrieb sie ihre Erinnerungen für ihre Familie auf:

Ich war beim Buttern, plötzlich, es war 9.30 Uhr, läuteten die Glocken. Da dieses ungewöhnlich war, lief ich hinaus, um nach der Ursache zu sehen.Ich sah, daß unser Dach brannte. Schnell lief ich auf den Boden und holte aus der Räucherkammer Schinken und Wurst soviel ich tragen konnte. Nur mit Mühe kam ich wieder ins Freie. Alles umher war ein Feuermeer und voller Qualm. Es war ein großer Sturm und in wenigen Minuten standen unsere beiden Höfe in hellen Flammen. Wir liefen, um das Vieh zu retten. Die Schafe bekamen wir heraus, auch die Milchkühe und Pferde, aber 28 Stück Rindvieh verbrannten. Vater versuchte aus der Scheune noch dort stehendes, schon gedroschenes Korn zu bergen, es war jedoch nicht mehr möglich. Auf dem Hofplatz standen fünf mit Steckrüben beladene Wagen, wir waren am Vortag gerade mit der Ernte fertig geworden. Auch diese sind mitsamt den Wagen verbrannt.  Wir liefen umher und wußten nicht mehr, was wir tun sollten. Es war kein Löschen möglich. Welch Elend und Not brachten nun die nächsten Tage und Wochen. Kein Dach überm Kopf, kein Nachtlager und an Kleidung nur, was man gerade auf dem Leibe trug. Unser Vater hatte weder Schuhe noch Stiefel, er mußte in Holzpantoffeln laufen. Es war sehr schwer, es mußte ja nicht nur für die Menschen, auch für das gerettete Vieh mußte gesorgt werden. Es fanden sich aber viele Helfer, ganz besonders die vom Unglück verschont gebliebenen Nachbarn, die Vieh und Menschen aufnahmen und mit Nahrung, Kleidung und Futter versorgten. Es waren zum Glück nur einige wenige, die an der Not ihrer Mitmenschen verdienen wollten. Wir kamen bei unserem, vom Feuer ja verschonten Nachbarn, dem HalLbauern Michael Vollmer, im AltenteilerHaus unter. Wir bewohnten mit unserer großen Familie eine Küche, eine Stube und eine Kammer. Um Platz zu haben, mussten Bruder Fritz und Gustav zu Verwandten nach Schwanenbeck ziehen. Sie mussten dort über Winter bleiben und gingen dort auch zur Schule.