Sozial-Kulturelle Gesellschaft der deutschen Minderheit Kreis in Stargard
Einweihung eines Gedenksteins in Kremmin am 12.6.2010
Stargard, den 13.6.2010
In den vergangenen Jahren hatten die Mitglieder unserer Ortsgruppe an mehreren Feierstunden zur Einweihung deutscher Gedenksteine im Kreis Saatzig (Ball, Langenhagen, Grassee) teilgenommen. Nach zwei Jahren Pause war es endlich so weit: Wir wurden vom Vorsitzenden des HKA Saatzig Herrn Horst Born zu der langgeplanten Einweihung nach Kremmin eingeladen, die am 12.Juni 2010 stattfinden sollte.
Einweihung des Gedenksteins in Kremmin
Da der Termin uns schon früh bekannt war, hatten wir Zeit genug, um eine achtköpfige Fahrgemeinschaft zu bilden. Unsere Schatzmeisterin Frau Halina Sobczak besorgte ein passendes Grablicht, das während der Feierlichkeiten im Namen unserer Ortsgruppe vor den eingeweihten Gedenkstein gestellt wurde.
Inschrift auf dem Gedenkstein
In Kremmin kam unsere kleine Autokolonne (3 Pkws) pünktlich an und wir konnten noch schnell das kleine Dorf besichtigen, bevor die Zeremonie begann. Unter den versammelten Gästen erblickten wir viele Bekannte, und die Wiedersehensfreude war beiderseitig groß. Wir unterhielten uns noch kurz mit Herrn Born, auf dessen Initiative die Errichtung des Gedenksteins auf dem Platz neben der Kirche zurückzuführen ist, sowie mit den Gästen aus Deutschland und Frau Knapp, die als Ortsansässige von Anfang an alle Vorbereitungen begleitet hatte.
Der ökumenische Gottesdienst begann um 11 Uhr in der vor kurzem instandgesetzten Dorfkirche. Neben dem dortigen katholischen Pfarrer beteiligte sich maßgebend an der Liturgie der uns allen gut bekannte evangelische Pastor Riedl aus Penkun. Er hielt auch die Predigt, in der er sich für die Versöhnung zwischen den Deutschen und den Polen eingesetzt hatte. Das gemeinsame „Pater noster“ – entweder auf Deutsch oder auf Polnisch verband die Anwesenden. Anschließend gingen alle Teilnehmer aus der Kirche auf den Platz neben der Kirche, wo die eigentliche Einweihungszeremonie des mit beiden Nationalfarben geschmückten Gedenksteines stattfand. Dort konnten wir unser mitgebrachtes Grablicht anzünden und ließen gemeinsam mit den Teilnehmern aus Deutschland das Pommernlied erklingen.
Von den polnischen Einwohnern gestaltete Festtafel
Nach der würdigen Feierstunde bei sonnigem Wetter folgten wir der Einladung der polnischen Dorfbewohner zum Imbiss im alten Schulgebäude. Bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen führten wir zahlreiche Gespräche mit anderen Gästen. Große Anerkennungsworte gelten dabei polnischen Gastgebern, die für alles musterhaft gesorgt hatten. Die Stimmung war so gut und die Gespräche so interessant, so dass wir gar nicht merkten, als die Abschiedsstunde näherrückte.
Auf der Rückfahrt: Kriegerdenkmal in Jakobsdorf (Blotno) - Ausschnitt
Voller tiefer Eindrücke von der Einweihung in Kremmin kamen wir gegen 15.00 Uhr nach Stargard zurück. In der regen Teilnahme an der Fahrt nach Kremmin (deren Kosten die Teilnehmer selbst zu tragen hatten) spiegelt sich das große Engagement unserer Mitglieder wider. Es ist sicher, das die Vertretung unserer Ortsgruppe bei der nächsten Einweihung im Kreis Saatzig, wahrscheinlich in Buchholz 2010, nicht fehlen wird.
Peter Nycs
Mit freundlicher Genehmigung von Peter Nycz - Heimatkreis Stargard