Goldbeck
Das 366 Einwohner (1939) zählende Dorf an der „Gestohlenen Ihna" liegt etwa 18 km östlich von Stargard und etwa acht Kilometer von Jacobshagen (1905: 365 Einwohner). Es gehörte zum Amtsbezirk Marienfließ, wo auch das Standesamt war. Das zuständige Amtsgericht stand in Jacobshagen. Der Eisenbahnhaltepunkt für Goldbeck war der Bahnhof Groß Schlatikow an der Strecke Kallies - Wulkow. Er lag etwa zwei Kilometer vom Ort entfernt. Bahnhofsvorsteher war Hermann Röder. Zu Goldbeck gehört der Abbau Augusthof (1905: 9 Einwohner), der etwa zwei Kilometer nordwestlich vom Ort entfernt, zwischen Barskewitz und Goldbeck liegt. Hier gibt es einen grösseren Laubwald, durch den die Griepnitz fliesst. Der letzte Bürgermeister hieß Gustav Rähse. Die Schule, die auch heute noch genutzt wird, leitete Lehrer Myklei. Die Poststelle des Ortes, zur Post Barskewitz gehörig, wurde von Erich Manske verwaltet. Der letzte Besitzer der Goldbecker Mühle war Hermann Hein. An öffentlichen Einrichtungen gab es weiterhin eine Zweigselle der Sparund Darlehnskasse (Leiter: Wilhelm Lenz) und die Elektrizitätsgenossenschaft. Die bedeutendsten Handwerksbetriebe des Ortes waren die Stellmacherei von Erich Rohde und die Schmiede von Wilhelm Wiemann.
Als Besonderheit im Gemeindegebiet war die unter Naturschutz stehende „Alte Eiche" bei Bauer Pagel zu nennen. Die „Gestohlene Ihna" durchteilte Goldbeck in der Mitte des Dorfes. Als wichtiges geschichtliches Ereignis ist der „große Dorfbrand" in Goldbeck im Jahr 1907 zu erwähnen.
Jedes Jahr fanden in der Gemeinde ein Kinderfest und ein Vogelschießen statt.
Der letzte deutsche Pfarrer des evangelischen Kirschspiels Buche - Marienfließ - Goldbeck war Pastor Günther Baron. Die Kirche, eine Tochter zur Kirche in Buche, ist ein Findlingsbau des späten Mittelalters mit einem rechteckigen Grundriss. Der Holzturm mit geböschten Wandungen trägt eine niedrige Barockhaube. In einen Balken war eingeschnitten: 1728 erbauet, 1765 wieder gedeckt. Die Kanzel, im Renaissancestil erbaut, ist reich ausgebildert und farbig bemalt. Die auf das Holz der Füllungen gemalten Bilder der Evangelisten wurden später überstrichen, sind aber unter der Farbe noch erkennbar. Eine der bemalten Scheiben zeigt das neunfeldige pommersche Wappen. Im Altarschrein, ein spätgotisches Tryptychon, stehen eine Heilige, Maria und ein Bischof, in den Klappen links oben Petrus und Johannes, rechts oben Nikolaus und Paulus, unten Barbara und Hedwig. Die Schnitzerei der Figuren ist mässig, das Beiwerk gut. Zuletzt war alles ohne Unterschied mit Goldbronze überstrichen. Schon im Jahre 1493 wurde auf Vorschlag des Propstes und der Nonnen in Marienfließ der Pfarrer Tagheuer in Goldbeck eingesetzt. 1594 wird David Großkopfais Pfarrer genannt. Im Krieg wurde die Kirche völlig zerstört (Ruine). Der Friedhof ist total eingeebnet und mit Gras bewachsen. Lediglich das Kriegerdenkmal war noch aus alter Zeit erhalten geblieben. Auf der Spitze trägt es eine Madonnenfigur und den polnischen Adler; die Namen der deutschen Gefallenen von 1914/18 sind nicht mehr zu erkennen.