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Albertinenhof

Etwa fünf Kilometer nördlich von Freienwalde lag die kleine Ortschaft Albertinenhof. Dieses Dorf gehörte zum Amtsbezirk  Vehlingsdorf und hatte vor dem Krieg 146 Einwohner, die im Jahr 1939 in 34 Haushalten lebten.

48 Einwohner dieser Gemeinde waren damals unter 14 Jahren, 84 unter 65 Jahren und 14 älter als 65 Jahre. 121 Einwohner arbeiteten in der Landwirtschaft. Die Postzustellung führte das Postamt Freienwalde durch.

Das Standesamt befand sich in Vehlingsdorf und die nächste Kleinbahnhaltestelle etwa vier bis fünf Kilometer in Breitenfelde, Kreis Naugard. Freienwalde besaß den nächstgelegenen Reichsbahnhof.

Der größte Arbeitgeber war zweifellos der Gutsbetrieb von Dietrich Tessmar, Gut Freienwalde/Albertinenhof.

Es hatte mit Wald und Wiesen eine Größe von 446 Hektar. 1939 gab es dort 36 Pferde, 120 Rinder, 240 Schweine und eine große Schafherde.


Der Gutsbetrieb war von Freienwalde aus, auf einem unterhaltenen Fahrweg, der dann weiter zur Kolonie Albertinenhof führte, zu erreichen.

An diesem Weg lag auch eine Ziegelei. Weitere landwirtschaftliche Betriebe in Albertinenhof gehörten Walter Krüger (25 Hektar, 2 Pferde,

12 Rinder, 12 Schweine) und Friedrich Uhland (30 Hektar, 3 Pferde. 12 Rinder, 20 Schweine). Albertinenhof hatte einen mittelmässigen Boden.

Der Gemeindehektarsatz war mit 500,- Reichsmark festgesetzt.

Die einzige Schule in Albertinenhof bestand nur aus einer Klasse. Es gab weder Geschäfte noch Gaststätten im Dorf.


Zum Einkaufen fuhren die Einwohner nach Freienwalde. Nach dem Ersten Weltkrieg hatte sich in Albertinenhof ein Kriegerverein gebildet, dem alle Kriegsteilnehmer aus der Gemeinde angehörten. Jedes Jahr, etwa im März, wurde ein Wohltätigkeitsfest in Freienwalde veranstaltet.

 

Hier ein Auszug aus dem Mail von Frau Martina Lubenow vom 29.07.2012

Mein Name ist Martina Lubenow ich habe ein Anliegen bzw. eine Richtigstellung aus einem Artikel in der Pommernzeitung von 1992 ; es geht um die Folge 28/29 vom 11.Juli 1992 Bericht von Paul Schulz Albertinenhof bei BraunsforthIn der Passage heisst es, dass Dietrich Tessmar das Gut bis zur Vertreibung geleitet hat,aber das ist so nicht ganz richtig, denn mein Opa Emil Karl Johannes Lubenow, er war Inspektor , Verwalter und Hofmeister und hat das Gut Albertinenhof bis zur Vetreibung ( Flucht 3.März 1945 ) geführt .

Der Gutsbesitzer Dietrich Tessmar ist damals für meinen Opa in den Krieg gegangen, Dietrich Tessmar sagte nämlich, dass er vom Führen des Gutes nicht die Ahnung hat, die mein Opa hatte und fand es besser, wenn Emil das Gut leitet und in Albertinenhof bleibt !

Mein Opa war Herrn Tessmar sehr dankbar, dass er das für ihn gemacht hat ;seit 1992 fahren wir in die Heimat meiner Familie und es doch sehr traurig zu sehen, was der Krieg angerichtet hat. Heute steht vom dem einstiegen Gut leider nicht mehr viel, weil in Albertinenhof Kies ausgebeutet wurde. Viele Häuser sind weg !

Aber was mich sehr gefreut hat war, dass das Elternhaus meines Vaters dort noch steht und wir es uns auch von drinnen angucken durften !


Bilder aus Albertinenhof, bereitgestellt von Frau Martina Lubenow - 4. August 2012.

Hier die Beschreibung des Bildinhaltes:

Bild 01 + 02       

Bild 03 + 04       

Bild 05 + 06   

Bild 07 + 08       

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Bild 19 + 20       

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Bild 27 + 28       

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Bild 30 + 31  


Bild 32 + 33       

Hier lebten 4 Familien; die Familien Krüger, Schlüter, Uhland und Familie Schröder.

Ehemalige Kiesgrube des Gutes Albertinenhof.

Dorfanfang mit Blick auf den Rest des Gutshofes.Kuhstall, von der Dorfstrasse aus gesehen, teilweise abgerissen.

Einfahrt zum Gut. .Die Kastanienbäume sind mehr als 100 Jahre alt.

Rest vom Kuhstall. Blick vom Gutshof aus - rechte Seite.

Auf der linken Seite standen der Treckerschuppen, der Pferde- und Schweinestall, etwas zurück die Kartoffelsilos.

Jetzt ist alles abgerissen, nur noch Grasbewuchs.Auf dieser Stelle stand einst das Gutshaus der Familie Tessmar..

Vor dem Gutshaus stand ein großes bepflanztes Rondell. In der Mitte befand sich ein Springbrunnen. Jetzt nur noch Reste der Hausmauer.

Hier steht jetzt ein Haus - früher befand sich dort die Schule.Dort unterrichtete bis 1941 Lehrer Schwarz,

Lehrer Mittag bis Herbst 1944 und Lehrer  Kabel bis Januar 1945. Später gab es keinen Unterricht mehr.

Hier standen 4 neue Häuser. Baubeginn 1944, 2 waren Anfang März 1945 bezugsfertig, 2 waren noch im Rohbau.

Alle Häuser wurden in den 70-igern abgerissen.

Der Dorfteich - stark überwuchert.

Hier stand der Hof der Familie Kottke.

Hier stand der Hof der Familie Schmidt, der Keller ist jetzt eine Mülldeponie.

Hier steht das Elternhaus meines Vaters. Hier lebten Emil Karl Johannes Lubenow mit Ehefrau Minna geborene Säcker

mit 10 Kindern.

Hier lebte die Familie Hain mit insgesamt 8 Personen.

Hier lebte Familie Mante mit 2 Kindern und dem Vater von Frau Mante, Herr Prochnow, und Familie Granse mit Kindern.

Hier steht des Rest vom Backofen. Es wurde 1 bis 2 mal pro Woche bis 1992 Brot und Kuchen gebacken.

Heute dient der Rest als Schuppen und Taubenschlag.

In diesem Haus hat die Familie Hückstedt gewohnt. Links Willi, rechts Georg. Ausserdem wohnten hier die Familien Splinther mit 3 Kindern, sowie Familie Österreich , ebenfalls mit 3 Kindern.                                                                                                     


In diesem Wald war bis 1945 der Friedhof von Albertinenhof.

Albertinenhof, Gutshaus - Paul Schulz

Wilhelm Tessmar,

Paul Schulz