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Gutshaus vom Park aus gesehen

W. Brandt

Schulklasse 1937

Gasthof Braun

Sassenburg

Der Ort Sassenburg liegt ca. 8 km westlich von Freienwalde, nahe dem Klebow-See, der 8,93 ha groß ist. Der Krampehl-Fluss trennt Sassenburg vom Nachbardorf Rossow. Amtsbezirk war Kannenberg. Hier befand sich auch das Standesamt. Das zuständige Amtsgericht stand in Stargard. Sassenburg hatte eine Post und einen Haltepunkt der Saatziger Kleinbahn Strecke Trampke - Alt Damerow - Daber. Die SKB, wie die Saatziger Kleinbahn genannt wurde, brachte landwirtschaftliche Güter nach Stargard. Von hier aus wurden die Güter mit der Großbahn weiter befördert oder aber auch in Stargard verarbeitet. Der Güterverkehr auf dieser Strecke überwog bei weitem den Personenverkehr. Die Volkszählung von 1910 ergab eine Einwohnerzahl von 199. Im Jahr 1939 lebten in Sassenburg 302 Einwohner in 65 Haushalten. In der Gemeinde waren 1939 101 Jugendliche unter 14Jahre, 178 Einwohner waren unter 65 Jahre und 23 Bewohner waren älter. Der letzte Bürgermeister hieß Paul Wittholz. 

Die Schule in Sassenburg, in die auch die Schüler aus Rossow gingen, leitete zuletzt Lehrer Schröder. Auf dem Gut der Waldow'schen Erben und dem Gut von Franz Oloff gab es eine Brennerei, eine Stärkefabrik, eine Schmiede und eine Stellmacherei. Sassenburg war die deutsche Ansiedlung neben dem älteren pommerschen Rossow. Höchstwahrscheinlich wurde Sassenburg im Mittelalter gegründet, als die pommerschen Herzöge im 12. und 13. Jahrhundert Siedler aus dem Westen des Deutschen Reiches in ihr Land riefen. Der Ortsname (mundartlich: Sassehoge) legt die Vermutung nahe, daß die Siedler aus dem Amtsbereich des Ortes Sassenhagen (mundartlich: Sassehoge), Kreis Schaumburg, kamen. 
Im Jahre 1266 schenkte der Bischof Hermann von Kamin dem Kloster zu Ückermünde das Patronat der Kirche zu Sassenburg mit zehn Hufen. Sassenburg und der Nachbarort Rossow ,sowie Beweringen gehörten zum evangelischen Kirchspiel Uchtenhagen. Die Kirche in Sassenburg wurde im 30jährigen Krieg niedergebrannt und die Reste des Kirchengebäudes wurden etwa um das Jahr 1810 abgetragen. Dort, wo diese Kirche stand, waren noch einige Fundamentreste bis in unsere Zeit zu erkennen. Die Gemeinde baute sich keine neue Kirche, sondern benutzte die Kirche im Nachbardorf Rossow. Neben der Schule in Sassenburg lag der Friedhof. In der Nähe des Einganges war ein hölzerner Glockenturm aufgestellt, der mit 2 Glocken ausgestattet war. Eine Glocke hatte einen Durchmesser von 58 cm und war mit breiten gotischen Buchstaben versehen. Außerdem war die Glocke mit einem gekrönten Greifenkopf versehen, ein Zeichen dafür, daß diese Glocke eine Stettiner Arbeit gewesen ist. Die zweite Glocke war ohne jede Inschrift und Abzeichen. Der Lehrer in Sassenburg war gleichzeitig Organist in der Kirche zu Rossow. Zum Dorf gehörte eine alte Wassermühle, die oberste am Lauf des Krampehlflusses. Hier an der Wassermühle endete nach einer Biegung die Dorfstraße. Bei schwankenden Wasserverhältnissen versorgte sie die Gemeinden Sassenburg und Rossow mehr recht und schlecht mit Mehl, Kleie und Schrot. Bis zur Mündung des Krampehls in die Ihna hatte der kleine Fluss noch eine Reihe weiterer Mühlen zu betreiben.

Klasse von 1928