Lübow
Text und Bildmaterial von Reiner Will
Lübow liegt ca. 5 km nordöstlich von Stargard und gehörte zum Amtsbezirk Pützerlin. Das Dorf ist schon so alt, daß es bereits auf der Lubinischen Karte von 1617 unter diesem Namen verzeichnet ist. Es war ein reines Bauerndorf. Einen Gutsherren gibt es nicht, da das Dorf ehemals der Stadt Stargard gehörte. Vor den Stein-Hardenbergischen Reformen (1807/10) waren die Bauern daher der Stadt Stargard gegenüber zu Hand- und Spanndiensten verpflichtet.
1939 hatte Lübow 168 Einwohner und gehörte damit zu den kleinsten Orten in Pommern. Die Kirche wurde 1902 neu gebaut. Der Turm durfte damals nicht erneuert werden, da er unter Denkmalschutz stand. Durch die Kriegsereignisse wurde er schwer beschädigt und musste 1988 teilweise abgetragen werden. Die in Pommern einmalige Form - eine Art von Zwiebelform - ging dadurch verloren. Das historisch überlieferte amtliche Siegel des Ortes stellte eine stilisierte Kirche dar. Lübow hatte die klassische Form eines Angerdorfes. Beide Ortszufahrten bilden die Dorfstraße, die sich in der Mitte teilt und einer Fläche, dem Anger, Platz gibt. Auf diesem Anger stehen Gemeinschaftsgebäude wie z.B.
Kirche, Schule und Spritzenhaus.
Lübow hat durch den Krieg sehr gelitten. Eine große Wassermühle wurde samt Büro- und Wohngebäude völlig vernichtet. Weitere Gebäude wurden zerstört und sind verschwunden, wie die Molkerei, der Gasthof mit Kolonialwarenhandlung und das Spritzenhaus.
Aber das Dorfbild von einst weist noch mehr Lücken auf.
Am 4. März 1945 gab es für die Lübower den Räumungsbefehl zu 16:30 Uhr. Um 18:00 Uhr hatten die meisten Einwohner den Ort verlassen. Manche kamen nach dem Krieg zurück und wurden später endgültig vertrieben.