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Groß Schlatikow


Diese Gemeinde, 20 km östlich von Stargard und eineinhalb km nördlich von Zachan gelegen, gehörte zum Amtsbezirk Suckow an der Ihna. Das Amtsgericht war in Stargard, die Post in Zachan und das Standesamt in Groß Schlatikow. Bei der Volkszählung im Jahr 1910 wurden in Groß Schlatikow 300 Einwohner gezählt, im Jahr 1939 wohnten dann nur noch 234 Einwohner in der Gemeinde. Es gab 59 Haushalte. 49 Einwohner waren im Jahre 1939 unter 14 Jahre; 156 unter 65 und 29 darüber. 210 Einwohner arbeiteten in der Landwirtschaft. Es gab 70 Selbständige mit 81 mithelfenden Familienangehörigen und 56 Arbeiter in der Gemeinde. Von den Bewohnern waren 127 männlichen Geschlechts.


Letzter deutscher Bürgermeister war Julius Pape. Die Polen nennen diesen Ort „Slodkowo". Die nächstgelegene Haltestelle der Eisenbahn Stargard - Kallies war der drei km entfernte Bahnhof von Goldbeck.

Die Kirche war eine Tochter zu Schwanebeck, Findlingsbau des späten Mittelalters, verwandt mit der Kirche in Klein Schlatikow. Der Bau war durchgehend modernisiert. Kanzel, Taufbecken, Orgelempore und das Gestühl des Predigers zeigen Schnitzereien im Renaissancestil. Sie sind um 1600 entstanden und waren eichenholzfarbig überstrichen. 


Groß Schlatikow wurde bereits im Jahr 1654 erwähnt und zwar, als der Domprobst der Stiftskirche zu Brandenburg am 6. März 1654 mit Zachan und den Dörfern Zadelow und Groß Schlatikow in einem Lehnsbrief belehnt wurde. Der Besitz des Dorfes wurde nur dem kurfürstlich-brandenburgischen Geheimrat, der auch Domprobst zu Brandenburg war, Freiherr von Schwerin und seinen Leibeser-ben, in diesem Lehnsbrief zugesprochen. Dieser Freiherr Otto von Schwerin ließ sich am 27. August des Jahres 1668 von der Bevölkerung der Stadt Zachan und den Dorfbewohnern der Orte Zadelow und Groß Schlatikow huldigen.

Nach seinem Tode erhielt sein Sohn, der Oberst Moritz-Friedrich von Schwerin, Groß Schlatikow. Später ging das Gut in den Besitz der Familie des „Ritters des schwarzen Adlerordens" Johann-George von Tettau über. Dieser erhielt die Güter Zadelow und Groß Schlatikow durch einen Vergleich, der am 27. September im Jahr 1706 durchgeführt wurde. Die Güter mußten mit 20000 Reichstaler eingelöst werden. So wurde Schlatikow wieder der pommerschen Verwaltung zurückgegeben und dem königlichen Amt in Saatzig zugeteilt.


Im Jahr 1770 gehörte der Ort zum Amt Dölitz im Kreis Saatzig. Nach der Neuordnung der Kreise wurde später das Amt Dölitz aus dem Kreisverband Saatzig entlassen. Groß Schlatikow und Zadelow verblieben im Landkreis Saatzig.